Ausstellungsarchiv

KKK Nr. 3: SATURNALIA I

19.12.2014 – 14.02.2015

Als dritten Teil der interdisziplinären Projektreihe KKK verkündet Konzett Gallery die Wiederauferstehung der „Saturnalien“, das wichtigste Jahresfest im antiken Rom, das zwischen dem 17. und dem 23. Dezember abgehalten wurde. Eine fröhlich-sinnliche Alternative zum Weihnachtsfest.
Um den unterschiedlichen Facetten dieses Festes gerecht zu werden (saturare = ernähren), werden neben Kunst, Musik und die Praxis auch Elemente leiblicher Genüsse in das Konzept der Veranstaltung einfließen.
Bildende Kunst: kuratiert von Phillipp Konzett
Mit Arbeiten von R. Adlassnigg, D. Barzilai, J. Beuys, C. Eisenberger, R. Hoeck, M. Kippenberger, Z. Komad, R. Nowak, R. Polanszky, P. Renner, D. Roth, H. Weigand, F. West, H. Zobernig.
 
Musik: kuratiert von Michael Mautner:
Mit Werken von: Claudio Monteverdi, Kurt Schwitters, Otto M. Zykan.
 
Essen und Trinken kuratiert von Paul Renner.
 
In der Zeit der römischen Republik wie in der Kaiserzeit waren die Saturnalien ein Volksfest, das allgemein hemmungslos gefeiert wurde und als eine Art Vereinigung von Erntedankfest und Karneval gesehen werden kann. Der soziale Aspekt äußerte sich in der öffentlichen Ausspeisung Armer und Obdachloser. Standesunterschiede wurden kurzzeitig aufgehoben, Sklaven ihren Besitzern ebenbürtig.
Innerhalb des Familienverbandes besuchte man Verwandte und Freunde und überreichte sich Geschenke: Es folgte ein großes Festmahl, meist in Form exzessiver Trink- und Essgelage, begleitet von Spottgedichten und Rätseln. In adeligen Kreisen feierte man eine verfeinerte Variante mit intellektuellen Diskursen über Dichtung, Musik und Kunst. Die Moral lockerte sich während der Feiertage erheblich, was als Reflex des goldenen, saturnischen Zeitalters gedeutet wurde.
M. Wieland gibt 1813 in seinen Kommentaren zu den „Saturnalien“ des Lukianus eine Definition vor, die später unter dem Begriff „Saturnalische Freiheit“ subsumiert werden sollte: „Ein Fest, dessen Absicht es war, das Andenken der FREIHEIT UND GLEICHHEIT der Menschen in der ersten Jugend der Welt lebendig zu erhalten.“
Die Werke der Ausstellung rezipieren die genussvollen Aspekte des Festes: Wein, Essen, Erotik, Spaß. Bildimmanent, wenn auch nicht immer präsent: die Vanitas, der Verfall, die Auflösung, das Ende aller Feste.

Als dritten Teil der interdisziplinären Projektreihe KKK verkündet Konzett Gallery die Wiederauferstehung der „Saturnalien“, das wichtigste Jahresfest im antiken Rom, das zwischen dem 17. und dem 23. Dezember abgehalten wurde. Eine fröhlich-sinnliche Alternative zum Weihnachtsfest.

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