Claudia Märzendorfer
geboren 1969 in Wien, lebt und arbeitet in Wien.
Studium der Bildhauerei bei Bruno Gironcoli
Akademie der bildenden Künste, Wien
Mitglied der Wiener Secession
Claudia Märzendorfers künstlerische Praxis beschreibt man vielleicht am besten als Darstellungsversuch eines Moments, der aus der Kontrolle geraten, zugleich unmöglich und irgendwie „falsch“ zu sein scheint. Vielmehr als Werke für die Ewigkeit (und Produkte für den Kunstmarkt) zu schaffen, interessiert die Künstlerin das Prozesshafte, die Veränderung, auch das Verschwinden einer Arbeit. Folglich ist „Zeit“ Gegenstand in all ihren Arbeiten – ob in flüchtigen skulpturalen Installationen oder Objekten, die mit monumentalem Zeitaufwand hergestellt wurden. Zeit ist für die Künstlerin die „einzige neutrale Währung“, eine Einheit also, die unabhängig von Herkunft und sozialem Status für jede und jeden exakt gleich messbar ist und bleibt.
Seit Ende der 1990er-Jahre arbeitet und experimentiert sie wiederholt mit einem Verfahren und Material, das ihrem Interesse am Unbeständigen und Unkontrollierbaren entgegenkommt: Die Künstlerin produziert Objekte aus gefrorenem Wasser (fallweise auch gefrorener Tinte). Es entstehen ephemere, instabile Plastiken, deren Zerfallsprozess mit dem Zeitpunkt ihrer Präsentation einsetzt – und damit einmalige, magische Situationen, die wie bei musikalischen Live-Aufführungen immer auch einen Moment der Überraschung in sich tragen.
(CM 2014 Ausschnitt aus einem Interview zum Thema Nachhaltigkeit)
http://claudiamaerzendorfer.com