Rudolf Polanszky

* 1951 in Wien (A)
lebt und arbeitet in Wien

Rudolf Polanszky wurde 1951 in Wien geboren. Seit 1976 mit den Film „Zu einer Semiologie der Sinne“ und den ersten konzeptuellen Arbeiten wie den „Schweinsfettzeichnungen“ als freiberuflicher Künstler tätig.

Diese erste Konzeptgruppe entwickelte er aus der Beobachtung diverser künstlerischer Verfahrensweisen, Strategien zur Umgehung „fremdbestimmter“, nicht bewusster Steuerungen des Verhaltens. Die scheinbare Freiheit von Entscheidungen schien zweifelhaft und abhängig von festgelegten Schemata. Durch die Beschränkung auf Methoden sollte die Struktur von „verfahrensabhängigen“ Ergebnissen untersucht und formuliert werden. Zu diesem Arbeitsbereich gehörten die Konzepte von u.a. „Koma“, den „Sprungfedern-Zeichnungen“ sowie den „Sitz-Bildern“ 1983–1985.

Überschneidend zu diesen Konzepten entstanden Arbeiten auf S-8 Film, Video und multimediale Collagen, wie die schon erwähnte „Semiologie der Sinne“ 1976, „Der musikalische Affe“ 1979, „Sprungfedern-Demo“ 1983, „Koma“ 1983, „Gedächtnis und Musik/der musikalische Affe II“ 1999,“Stück für Tiere/Hirnmythologie/der musikalische Affe III“, später programmatische Videos zu Projekten wie „Modelle für transaggregate Strukturen“ 2007, oder „Hyperbolische Räume“ 2010.

Polanszkys, in seine Kunst eingeführte Begriffe wie Transformation, Nicht-Linearität, Symmetrien usw. beziehen sich auf die wissenschaftsähnliche Beziehung seiner theoretischen Arbeit. Ideen wie „ad hoc Synthesen“ und Kunst als Teil der Evolution erhellen den Blick auf seine Arbeitsweisen und Absichten. Die konsequente evolutive Entwicklung seiner Arbeit über die frühen Schweinsfettzeichnungen, „Tierstempelbilder“(Strukturen aus Tierspuren „Folienverfaltungen“ bis hin zu den „Reconstructions“ der 90er-Jahre gipfelt in der Entwicklung der schon objekthaften, dreidimensionalen Bildarbeiten zu den Objekten, Skulpturen und Installationen wie den „Hypertransformen Skulpturen“ oder den „Hyperbolischen Räumen“.

Aus den methodischen Ansätzen entwickelten sich in den 90er-Jahren die Arbeiten hin zu transformativen, strukturellen Aspekten von Topologien, die zu der Entwicklung der „Translinearen Rekonstruktionen“ führten. Das zweidimensionale Konzept der „Oberflächen“ wurde in den „Reconstructions“ von 1995 an bereits durch nicht-lineare Verfahren wie Schichtung und Tiefenstruktur-Transformationen unterlaufen und führte über die drei-dimensionalen „Faltungen“ etc. zu den Konzepten der „Hyperbolischen Räume“ und der „Hypertransformen Skulptur“.

Der gegenwärtige Arbeitsschwerpunkt liegt an der Weiterentwicklung der Idee der translinearen Verfahren bis zur rezenten Beschäftigung mit „Prim-Räumen“ auf der Basis mehrdimensionaler Transformationen und Symmetrie-Strukturen sowie deren alter-ego, den „Negativräumen“.

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